Kierling – Gugging


Kierling

Kierling wurde bereits 1072 urkundlich als „Chirchlingen“ erwähnt, was auf eine lange Siedlungsgeschichte hinweist. Im Jahr 1683 wurde Kierling während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung von den Osmanen geplündert. Diese Ereignisse hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Region und ihre Entwicklung.

Im Jahr 1901 wurde Kierling an das Stromnetz angeschlossen, was zur Modernisierung des Stadtteils beitrug. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Kierling ein beliebter Luftkurort, bekannt für seine gesunde Luft und die malerische Umgebung. Dies zog viele Erholungssuchende an.

Der berühmte Schriftsteller Franz Kafka starb 1924 in Kierling. Sein Aufenthalt in der Region hat dazu geführt, dass Kierling heute mit seinem Namen verbunden ist. In Erinnerung an Kafka gibt es in Kierling ein kleines Museum sowie einen Gedenkstein, die sein literarisches Erbe würdigen und Besuchern die Möglichkeit bieten, mehr über sein Leben und Werk zu erfahren. Am 8.9.2024 wurde der Franz Kafka Weg anlässlich des 100. Todestages benannt.

Der bekannte österreichische Fußballspieler Herbert „Schneckerl“ Prohaska, der als einer der besten Spieler Österreichs gilt, lebt ebenfalls in Kierling.

Die Purgathofer-Sternwarte am Haschhof ist die zweitgrößte private Sternwarte Europas und ein beeindruckendes astronomisches Observatorium, das durch seine technischen Einrichtungen und die engagierte Arbeit von Rudolf Pressberger geprägt ist. Das große Spiegelteleskop mit einem Hauptspiegel von 1 Meter Durchmesser und einer Systembrennweite von 8,80 Metern ist ein hochentwickeltes Instrument für astronomische Beobachtungen. Der große Spiegel ermöglicht es, lichtschwache Objekte im Universum zu beobachten, was für wissenschaftliche Forschungen von großer Bedeutung ist. Die moderne Computersteuerung des Teleskops erleichtert präzise Beobachtungen und die Nachführung auf Himmelsobjekte. Dies ist besonders wichtig für Langzeitbelichtungen und detaillierte Studien von Planeten, Sternen und Galaxien.

Die Tatsache, dass Rudolf Pressberger sowohl das Gebäude als auch das Teleskop selbst angefertigt hat, zeugt von seinem handwerklichen Können und seiner Leidenschaft für die Astronomie. Solche individuellen Konstruktionen sind oft einzigartig und tragen zur besonderen Atmosphäre des Observatoriums bei. Der plötzliche Tod von Rudolf Pressberger im Jahr 2001 stellte eine Herausforderung für die Zukunft der Sternwarte dar. Sein Engagement und seine Vision waren entscheidend für die Entwicklung des Observatoriums. Im Jahr 2005 übernahm der Österreichische Astronomische Verein die Verantwortung für die Sternwarte. Diese Übernahme sicherte nicht nur den Fortbestand des Observatoriums, sondern auch die Möglichkeit, weiterhin wissenschaftlich anspruchsvolle Beobachtungsprogramme durchzuführen.

Erster Österreichischer Obstlehrpfad
  • Der Obstlehrpfad wurde von der Weinbauschule in der Region initiiert und bietet Informationen über verschiedene Obstsorten sowie deren Anbau und Pflege. Es ist ein idealer Ort für alle, die sich für Gartenbau und nachhaltige Landwirtschaft interessieren.
  • Auf dem Lehrpfad können Besucher verschiedene Obstbäume und -sträucher kennenlernen. Beschilderungen informieren über die jeweiligen Sorten, ihre Eigenschaften und Pflegehinweise.
  • Der Lehrpfad ist nicht nur lehrreich, sondern auch eine schöne Möglichkeit, die Natur zu genießen und mehr über die lokale Flora zu erfahren.

Der Gendarm Adolf Robl ertappte am 27. Oktober 1896 in einem Wald am sogenannten Haschberg zwei Italiener bei der Herstellung von falschen Münzen. Die beiden Männer überwältigten ihn und erstachen ihn mit seinem eigenen Bajonett. Die Täter konnten nie ausgeforscht werden. Für den ermordeten Gendarmen wurde am Todesort ein Denkmal errichtet.


Die IST Austria (Institut für Wissenschaft und Technologie Österreich) ist eine renommierte Forschungseinrichtung in Klosterneuburg, die sich auf Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften und der Mathematik konzentriert. Die Umgebung der IST Austria bietet zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten, darunter auch Wanderungen.

Der Weg von der IST Austria zur Redlinger Hütte dauert etwa 20 Minuten und führt durch einen schönen Wald. Diese kurze Wanderung ist ideal für einen entspannten Ausflug in die Natur. Die Route bietet eine malerische Kulisse mit üppigem Grün, Bäumen und möglicherweise auch Wildtieren, was sie zu einem angenehmen Erlebnis für Naturliebhaber macht. Die Redlinger Hütte ist ein beliebter Ort für verschiedene Veranstaltungen, darunter Sonnwendfeiern. Diese traditionellen Feste ziehen oft viele Besucher an und bieten eine Gelegenheit, die Gemeinschaft zu feiern. Neben den Sonnwendfeiern finden hier auch andere Veranstaltungen statt, wie z.B. Grillabende oder Feste im Freien, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen.


Maria Gugging

Gugging war lange Zeit bekannt für seine Irrenanstalt, die 1851 gegründet wurde. Diese Einrichtung war nicht nur ein Ort der Behandlung, sondern auch ein Zentrum für Kunst und Kreativität. Viele Patienten schufen bemerkenswerte Kunstwerke, die später als „Art Brut“ oder „Outsider Art“ klassifiziert wurden. Im Jahr 1989 wurde der Ort von Gugging auf Maria Gugging umbenannt.

Im Jahr 2008 wurde die Nervenheilanstalt geschlossen und das Gelände wurde zur Heimat des Instituts für Wissenschaft und Technologie Österreich (IST Austria), einer renommierten Forschungseinrichtung, die sich auf Naturwissenschaften und Mathematik spezialisiert hat. Die Umwandlung des Geländes in eine akademische Institution hat Gugging einen neuen Fokus gegeben.

Das Museum Gugging ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes des Stadtteils. Es zeigt Werke von Künstlern, die in der ehemaligen Nervenheilanstalt lebten und arbeiteten. Die Sammlung umfasst beeindruckende Gemälde, Zeichnungen und andere Kunstformen, die das kreative Potenzial der Insassen widerspiegeln. Das Museum ist bekannt für seine Präsentation von Art Brut, einer Kunstform, die oft von Menschen geschaffen wird, die außerhalb des traditionellen Kunstmarktes stehen. Dies macht die ausgestellten Werke besonders einzigartig und wertvoll.

SKULPTUREN PLÖCKING ist ein bemerkenswertes Projekt, das nicht nur die Schönheit der Natur des Wienerwaldes nutzt, sondern auch einen Raum für kreativen Austausch schafft. Das Projekt befindet sich in der Nähe von Maria Gugging, einem Ort, der für seine künstlerische Tradition bekannt ist. Die Lage im Wienerwald bietet eine wunderschöne natürliche Kulisse, die die Kunstwerke ergänzt.

SKULPTUREN PLÖCKING zielt darauf ab, einen Raum zu schaffen, in dem Künstlerinnen und Künstler sowie Besucherinnen und Besucher die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Natur erleben können. Es fördert den Dialog über die Rolle der Kunst im öffentlichen Raum und deren Einfluss auf das Umfeld.

Durch die Integration von Skulpturen in die Landschaft wird ein interaktives Erlebnis geschaffen. Besucher können nicht nur die Kunstwerke betrachten, sondern auch mit ihnen interagieren und sich von der umgebenden Natur inspirieren lassen.

Das Projekt umfasst Werke von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, die unterschiedliche Stile und Materialien verwenden. Dies trägt zur Vielfalt des Kunstangebots bei und ermöglicht es den Besuchern, verschiedene Perspektiven auf Kunst zu erleben.

Lourdesgrotte in Maria Gugging
  • Die Lourdesgrotte wurde als Nachbildung der berühmten Grotte von Lourdes in Frankreich 1923 errichtet.
  • Die Grotte in Maria Gugging ist oft mit natürlichen Materialien gestaltet und bietet einen ruhigen Ort für Gebet und Besinnung. Sie ist umgeben von einer schönen Landschaft, die zur spirituellen Erfahrung beiträgt.
  • Die Lourdesgrotte zieht viele Pilger und Besucher an, die dort beten oder einfach nur zur Ruhe kommen möchten. Sie wird häufig für Andachten, Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen genutzt.
  • Die Lage der Grotte im Wienerwald bietet eine malerische Kulisse, die zum Verweilen einlädt. Die Natur rund um die Grotte trägt zur meditativen Atmosphäre bei.

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